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Die Soldaten am Limes gehörten zu den so genannten Hilfstruppen (auxiliares) der römischen Armee. Sie waren in Kastellen stationiert, die nach einem einheitlichen Schema aufgebaut waren.
Die Kastelle hatten einen rechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken und bis zu vier gegenüberliegende Toranlagen. In der Mitte eines Kastells befand sich das Stabgebäude (pricipia). Meist standen im mittleren Bereich auch das Wohnhaus des Kommandanten (praetorium), Speicherbauten (horrea), Werkstattgebäude (fabricae) und manchmal auch ein Lazarett (valetudinarium). Mannschaftsbaracken und Stallungen für berittene Einheiten waren im vorderen und hinteren Bereich untergebracht.
Diese immer gleichen Aufteilungen hatten den Vorteil, dass die Soldaten stets die gleichen Voraussetzungen vorfanden, wenn sie in andere Lager versetzt wurden.
Auf dem heutigen Erlenseer Gebiet standen in römischer Zeit 2 Kastelle, ein Kleinkastell im östlichen Teil des alten Friedhofs von Langendiebach und ein Großkastell in Rückingen am Ortsausgang Richtung Hanau zwischen Leipziger Straße und Kinzig.
Oberirdische Spuren sind von beiden Anlagen nicht mehr sichtbar.
Von dem kleinen Kastell in Langendiebach sind keine sichtbaren Reste mehr vorhanden. Die Größe und die Lage wurden 1893 und 1894 durch Querschnittsgrabungen festgestellt. Es lag ca. 100 m vom Limes entfernt und hatte eine Abmessung von 71,50 x 56,50 m einschließlich der 1 m breiten Mauer. West- und Ostseite hatten je ein Tor, die Mauer war von zwei Gräben umgeben. Die dem Limes zugewandte Seite hatte wahrscheinlich einen Torturm oder eine hölzerne Plattform.
Dieses Kastell war wahrscheinlich zur Kontrolle eines alten Verkehrsweges errichtet worden.
Limeswanderweg und Limesradweg führen am Langendiebacher Kleinkastell vorbei.
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