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Die Hanauer Kleinbahn mit ihren Stationen in Langendiebach und Rückingen
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Allgemeines zu KleinbahnenAls Kleinbahnen wurden vor allem in Preußen Eisenbahnen bezeichnet, die wegen ihrer geringen Bedeutung für den allgemeinen Eisenbahnverkehr bei Bau und Betrieb weniger strengen Anforderungen unterlagen als Hauptbahnen. Häufig wird die Bezeichnung "Kleinbahn" mit einer Schmalspurbahn gleichgesetzt. Die Hanauer Kleinbahn war eine Bahn mit der normalen Spurbreite der damaligen Eisenbahn. Die Hanauer KleinbahnDie Hanauer Kleinbahn verband vom 1. Oktober 1896 bis 31. März 1931 die Stadt Hanau mit einigen Gemeinden im Umland. Sie hatte zwei Endpunkte, einen in Hüttengesäß und einen in Langenselbold. Eine Planung, die Bahnstrecke über Marköbel und Langenbergheim nach Büdingen auszubauen, wurde jahrelang diskutiert und geplant, aber nicht mehr verwirklicht. Die EntstehungAnfang der 1880er Jahre bildete sich unter Vorsitz des Hanauer Oberbürgermeisters Westerburg das "Comite für Betreibung der Angelegenheit, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Hanau über Marköbel nach Büdingen". Am 23. April 1892 lud das Komitee Interessenten eines Bahnbaus zur ersten Sitzung in das Neustädter Rathaus nach Hanau ein. Gleich nachdem das Projekt bekannt geworden war, bewarb sich der Zivilingenieur Nikolaus Henzel von der Firma Henzel & Reimer, einem Unternehmen zum Bau und Betreiben von Nebenbahnen mit Sitz in Wiesbaden, um die Vorarbeiten. Die StreckenführungDie Strecke ging vom Hanau aus, dort gab es einen separaten Bahnhof für die Kleinbahn. Dieser lag südlich des Hanauer Nordbahnhofs. Sie führte durch das Tümpelgartengebiet an den Kasernen vorbei und verlief anschließend etwa parallel der heutigen B8 nach Rückingen. Etwa Höhe der heutigen Carl-Benz-Straße war eine Weiche, die die Strecke teilte. Ein Streckenabschnitt verlief über Langendiebach nach Hüttengesäß, der andere über Rückingen nach Langenselbold. In Langenselbold gab es ab 1904 einen Anschlusszug der Freigerichter Kleinbahn. Mit dieser konnte man bis Gelnhausen gelangen. Allerdings lagen die beiden Bahnhöfe 2 km auseinander. VorteileDie Kleinbahn brachte für den Personenverkehr eine erhebliche Zeitersparnis. Bis 1896 verband ein privates Personenfuhrwerk Langendiebach mit Hanau. Die Fahrzeit betrug ca. 1 Stunde. Mit der Kleinbahn dauerte die Fahrt nach Hanau nur noch 20 Minuten. Das EndeInfolge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland, die aus dem I. Weltkrieg und der Inflation resultierten, geriet auch die Kleinbahn in Schwierigkeiten. Es half auch nicht, dass der Landkreis immer wieder, allerdings wiederwillig, Geld zuschoss, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Ab dem Jahr 1921 wurde der Betrieb aus finanziellen Gründen immer wieder zeitweise, bis zur endgültigen Stilllegung zum 31. März 1931, eingestellt. Im Jahr 1933 wurde die Hanauer Kleinbahn AG der Zwangsliquidation unterworfen. Haltestellen und Anschlüsse in Rückingen und LangendiebachDie Kleinbahn hatte in Rückingen und Langendiebach je eine Haltestelle für den Personenverkehr und mehrere Anschlüsse an Firmen. Der Bahnhof Rückingen befand sich in der Leipziger Straße in einem kleinem Holzgebäude neben der Bahnhofswirtschaft. Das Gebäude der Bahnhofswirtschaft steht heute noch. In Rückingen war noch über einen direkten Gleisanschluss die Mühle Schönmeyer in der heutigen Straße "An der Wasserburg" angeschlossen. Über dieses Gleis wurde Getreide angeliefert und Mehl abtransportiert. Der Langendiebacher Bahnhof lag in der heutigen Eugen-Kaiser Straße. Der Bahnhof ist in seiner ursprünglichen Form erhalten und dient heute als Gastwirtschaft. Einen weiteren Gleisanschluss in Langendiebach hatte die Fabrik J. Brüning und Sohn. Sie stellte unter anderem Zigarrenkisten her. Die Fabrik wurde über das Gleis mir Holz versorgt. Weiter wurde das Elektrizitätswerk Langendiebach über die Kleinbahn mit Kohle versorgt. |
Quellen:
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