Sie befinden sich: www.geschichte-erlensee.de / Neuzeit / Neuere Geschichte / Die Hanauer Kleinbahn... © Kevin Paulus

Neuzeit

Die Hanauer Kleinbahn mit ihren Stationen in Langendiebach und Rückingen

   Ort: Rückingen und Langendiebach

 

   Zeit: 1896 n. Chr. - 1931 n. Chr.


 

    Abschnitt unten Allgemeines zu Kleinbahnen

 

    Abschnitt unten Die Hanauer Kleinbahn

 

    Abschnitt unten Die Entstehung

 

    Abschnitt unten Die Streckenführung

 

    Abschnitt unten Vorteile

 

    Abschnitt unten Das Ende

 

    Abschnitt unten Anschlüsse in Rückingen und Langendiebach

 

    Abschnitt unten Quellen zu diesem Text

 

    Abschnitt unten Der Geschichtsverein Erlensee zu diesem Thema

 

    Abschnitt unten Weiterführendes Wissen

Platzhalter

Galerie Grafik Schienennetz

Foto Bahnhof Rückingen

Foto BHF_Langendiebach

Allgemeines zu Kleinbahnen

Als Kleinbahnen wurden vor allem in Preußen Eisenbahnen bezeichnet, die wegen ihrer geringen Bedeutung für den allgemeinen Eisenbahnverkehr bei Bau und Betrieb weniger strengen Anforderungen unterlagen als Hauptbahnen.
In Preußen waren diese Kleinbahnen im "Gesetz über Kleinbahnen und Privatanschlussbahnen" vom 28. Juli 1892 geregelt. Häufig wird dieses Gesetz auch als "Preußisches Kleinbahngesetzt" bezeichnet. Dieses Gesetz war so erfolgreich, dass in Preußen bis 1914 über 300 Kleinbahnstrecken mit einer Streckenlänge von über 10000 km gebaut werden konnten. Dieser Erfolg führte auch dazu, dass andere Bundesstaaten ähnliche Gesetze erließen.

Häufig wird die Bezeichnung "Kleinbahn" mit einer Schmalspurbahn gleichgesetzt. Die Hanauer Kleinbahn war eine Bahn mit der normalen Spurbreite der damaligen Eisenbahn.

Die Hanauer Kleinbahn

Die Hanauer Kleinbahn verband vom 1. Oktober 1896 bis 31. März 1931 die Stadt Hanau mit einigen Gemeinden im Umland. Sie hatte zwei Endpunkte, einen in Hüttengesäß und einen in Langenselbold. Eine Planung, die Bahnstrecke über Marköbel und Langenbergheim nach Büdingen auszubauen, wurde jahrelang diskutiert und geplant, aber nicht mehr verwirklicht.

Die Entstehung

Anfang der 1880er Jahre bildete sich unter Vorsitz des Hanauer Oberbürgermeisters Westerburg das "Comite für Betreibung der Angelegenheit, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Hanau über Marköbel nach Büdingen". Am 23. April 1892 lud das Komitee Interessenten eines Bahnbaus zur ersten Sitzung in das Neustädter Rathaus nach Hanau ein.

Gleich nachdem das Projekt bekannt geworden war, bewarb sich der Zivilingenieur Nikolaus Henzel von der Firma Henzel & Reimer, einem Unternehmen zum Bau und Betreiben von Nebenbahnen mit Sitz in Wiesbaden, um die Vorarbeiten.
Bereits im Dezember wurden die Anliegergemeinden vom Beginn der Vorarbeiten verständigt und am 26. Mai 1893 erklärte sich das Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin mit den Planungen einverstanden. Henzel verstand es, die beteiligten Gemeinden davon zu überzeugen, den für den Bau benötigten Grund kostenlos abzugeben. Nur Langendiebach und Neuwiedermus lehnten dies ab. Langendiebach wollte für das Gelände, auf dem der Bahnhof entstehen sollte, 5000 bis 6000 Mark haben. Letztendlich gaben die beiden Gemeinden ihren Widerstand aber auf. Außerdem erklärte sich die Firma J. Brüning und Sohn bereit, Beihilfen zum Bahnbau zu leisten.
Letztendlich konnte Henzel aber kein zufriedenstellendes Finanzierungskonzept vorlegen, sodass sich das Komitee Mitte 1894 von ihm trennte.
An dessen Stelle trat der Eisenbahnunternehmer und Ingenieur Hermann Christner. Er erhielt die Genehmigung für den Bau der Bahn am 9. März 1886.
Betreiber der Bahn war die 1897 gegründete Hanauer Kleinbahn AG mit Sitz in Berlin. Beteiligt an dieser AG waren der Stadtkreis Hanau und der Landkreis Hanau.

Die Streckenführung

Die Strecke ging vom Hanau aus, dort gab es einen separaten Bahnhof für die Kleinbahn. Dieser lag südlich des Hanauer Nordbahnhofs. Sie führte durch das Tümpelgartengebiet an den Kasernen vorbei und verlief anschließend etwa parallel der heutigen B8 nach Rückingen. Etwa Höhe der heutigen Carl-Benz-Straße war eine Weiche, die die Strecke teilte. Ein Streckenabschnitt verlief über Langendiebach nach Hüttengesäß, der andere über Rückingen nach Langenselbold. In Langenselbold gab es ab 1904 einen Anschlusszug der Freigerichter Kleinbahn. Mit dieser konnte man bis Gelnhausen gelangen. Allerdings lagen die beiden Bahnhöfe 2 km auseinander.

Vorteile

Die Kleinbahn brachte für den Personenverkehr eine erhebliche Zeitersparnis. Bis 1896 verband ein privates Personenfuhrwerk Langendiebach mit Hanau. Die Fahrzeit betrug ca. 1 Stunde. Mit der Kleinbahn dauerte die Fahrt nach Hanau nur noch 20 Minuten.
Es wurden täglich pro Streckenabschnitt und in jede Fahrtrichtung 6 Verbindungen angeboten, an Sonntagen weniger. Außerdem wurden zu besonderen Anlässen wie den Kirchweihfesten und anderen großen Festen Sonderzüge angeboten.

Das Ende

Infolge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland, die aus dem I. Weltkrieg und der Inflation resultierten, geriet auch die Kleinbahn in Schwierigkeiten. Es half auch nicht, dass der Landkreis immer wieder, allerdings wiederwillig, Geld zuschoss, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Ab dem Jahr 1921 wurde der Betrieb aus finanziellen Gründen immer wieder zeitweise, bis zur endgültigen Stilllegung zum 31. März 1931, eingestellt. Im Jahr 1933 wurde die Hanauer Kleinbahn AG der Zwangsliquidation unterworfen.

Haltestellen und Anschlüsse in Rückingen und Langendiebach

Die Kleinbahn hatte in Rückingen und Langendiebach je eine Haltestelle für den Personenverkehr und mehrere Anschlüsse an Firmen.

Der Bahnhof Rückingen befand sich in der Leipziger Straße in einem kleinem Holzgebäude neben der Bahnhofswirtschaft. Das Gebäude der Bahnhofswirtschaft steht heute noch.

In Rückingen war noch über einen direkten Gleisanschluss die Mühle Schönmeyer in der heutigen Straße "An der Wasserburg" angeschlossen. Über dieses Gleis wurde Getreide angeliefert und Mehl abtransportiert.

Der Langendiebacher Bahnhof lag in der heutigen Eugen-Kaiser Straße. Der Bahnhof ist in seiner ursprünglichen Form erhalten und dient heute als Gastwirtschaft.

Einen weiteren Gleisanschluss in Langendiebach hatte die Fabrik J. Brüning und Sohn. Sie stellte unter anderem Zigarrenkisten her. Die Fabrik wurde über das Gleis mir Holz versorgt.

Weiter wurde das Elektrizitätswerk Langendiebach über die Kleinbahn mit Kohle versorgt.


Infopunkt

   Quellen:

    Hanauer Kleinbahn

Infopunkt

   Der Geschichtsverein Erlensee zu diesem Thema

    Die Kleinbahn (hier verlassen Sie unsere Internetseite)

Infopunkt

   Weiterführendes Wissen

   Wikipedia
    Hanauer Kleinbahn (hier verlassen Sie unsere Internetseite)

  Zurück zur letzte Seite Zurück zur letzten Seite
Dies ist eine Seite aus www.geschichte-erlensee.de © Kevin Paulus